Hofmark Emingen

Auf der Fahrt von München nach Landsberg am Lech, auf Höhe der Ortschaft Windach, grüßt der imposante Vierungsturm der Klosterkirche St. Ottilien. Diese Region wurde bereits im 5. Jahrhundert durch die Kelten besiedelt. Auch die wichtige Römerstraße nach Augsburg verlief in der Nähe.

Lage der Hofmark Emingen

 


 

Urkundlich erscheint der Weiler Emingen im 12. Jahrhundert in einer Schenkungsurkunde der Klöster St. Ulrich und Afra in Augsburg.

Schon seit 1084 befand sich dort eine Stätte, in der die Heilige Ottilia verehrt wurde. 1365 wird hier ein Wallfahrtsort erwähnt, der den Namen der Heiligen trägt.

 

 

Kloster St. Ottilien

 

Von 1400 bis zur Übernahme durch unsere Ahnherren wechselte das Gut in kurzen Abständen die Besitzer. Unter anderem zählten die Geschlechter der Greifenberger und Wittelsbacher zur Liste der "Herren auf Emingen", bis das Gut im Jahre 1777 von Mathias Präntl erworben wurde und schließlich im Jahre 1779 auf seinen Erben Sebastian Ludwig überging.

 

 

Schloss und Hofmark Emingen um 1845

 

Die Hofmark Emingen, bestand in der damaligen Zeit aus dem Schlösschen mit Rittersaal, der Ottilienkapelle, einem großen Nutzgarten, einem Verwaltungshaus, einem Wirtshaus, drei Fischteichen, einem Ziegelstadel, drei Bauernhöfen sowie größeren Wald- und Wiesenflächen.

Beim Kauf durch Mathias Präntl betrug die Grundstücksfläche ca.

424 Tagwerk, was ungefähr 1,4 km² entspricht. Durch umsichtige Bewirtschaftung konnte die Größe noch gesteigert werden. Im Jahre 1817 belief sich die Grundstücksgröße bereits auf knapp 2 km² und beherbergte 33 Bedienstete.

 

 

Die Hofmark Emingen wurde von der Familie „von Krempelhuber“ über 70 Jahre hinweg bewirtschaftet und als eine Stätte der Begegnung und Erholung genutzt.

Zudem halfen die Erträge aus deren Bewirtschaftung der Familie über die Notzeiten der Kriege und gesellschaftlichen Umbrüche hinweg.

 

 

Schloss und Hofmark Emingen um 1800

 

Im Jahre 1851 wurde die Hofmark durch eine Erbengemeinschaft der Familie verkauft, da sie aufgrund der finanziellen Belastungen nicht mehr zu halten war. Ursachen waren unter anderem die Auswirkungen der "Bauernbefreiung" aus dem Jahre 1848 und Forderungen der Familie "von Kobell".

 

 

Kloster St. Ottilien

 

Nach verschiedenen Besitzern erwarb der Benediktinerorden am 23. Dezember 1886 das inzwischen zerstückelte, teilweise verlassene und heruntergekommene Landgut.

Unter großen Mühen und hohem persönlichen Einsatz gelang es den Ordensleuten in verhältnismäßig kurzer Zeit die Erzabtei St. Ottilien zu erschaffen.

Das ehemalige Landgut Emingen wurde somit ein eindrucksvolles Zeugnis des Benediktinerordens, verlor aber im Jahre 1887 auf Geheiß von Rom seine Flurbezeichnung, die noch heute Bestandteil unseres Namens ist.

 

Weitere Informationen über das jetzige Kloster "St. Ottilien" und die Gastwirtschaft "Emminger Hof" geben die jeweiligen Internetseiten: